Frauen erobern die Baubranche

Dualstudentin Jill über den Start Ihrer Karriere bei der Mark-A. Krüger Bauunternehmung

Jill Weiß, 20 Jahre
Studiengang Bauingenieurswesen, Bachelor of Science
Duales Studium Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg

Ich komme aus einem kleinen Dorf nahe Bitterfeld — Wolfen in Sachsen-Anhalt.

Mein Abitur habe ich in Dessau am Liborius-Gymnasium absolviert.

Im August 2019 durfte ich direkt auf der Baustelle Berlin, Kaiser-Friedrich-Straße mit anpacken (Ein- und Ausschalen, Stahl flechten, im 3.0G Decken verlegen und betonieren :-) und im Oktober 2019 begann dann die 1.Theoriephase an der BTU. Der Abschluss des Bachelorstudiums findet (laut Plan) nach 6 Semestern statt, also in der 2.Hälfte des Jahres 2022.

Warum das Studium im Bauwesen?

Ich habe mich schon im frühen Kindesalter für alle möglichen Häuser und Bauwerke interessiert und angefangen, die Draufsichten zu zeichnen. Ab diesem Zeitpunkt gab es dann nur noch die Frage, ob ich lieber Bauingenieur oder Architekt werden möchte. Also fing ich so ca. ab der Klassenstufe 8 an, meine Sommerferien mit verschiedenen Praktika zu verbringen. Ich habe in Architektur- und Planungsbüros hineingeschnuppert, habe in Baufirmen und auf Baustellen in Halle und Leipzig mitgearbeitet und zu guter Letzt mein Taschengeld in einem Bauelemente —Werk aufgebessert. „In diesen Jahren" habe ich Einiges gelernt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich mehr für technische Fakten, als für gestalterische Ansichten interessiere.

Ich habe nach einer Baufirma rund um Berlin gegoogelt und bin sofort auf die MAK gestoßen, hab dann eine Bewerbung verfasst und einen Termin zum Gespräch vereinbart. Ich hatte ein paar Bewerbungsgespräche in verschiedenen Regionen Deutschlands und konnte deswegen einen Vergleich heranziehen. Zusätzlich habe ich auf der Website gesehen, dass die Firma eindrucksvolle Bauprojekte hat.

Das Bewerbungsgespräch wurde sachlich, aber auch auf einer persönlicheren Ebene geführt, weshalb meine Anspannung schnell wich. lch hatte das Gefühl, dass sich Herr und Frau Krüger nicht nur für die „Arbeit" interessierten, sondern auch den Menschen kennenlernen wollten. Ich fühlte mich einfach wohl und konnte mir gut vorstellen, mit der MAK zu studieren und hier in der Firma auch langfristig zu arbeiten.

Der erste Arbeitstag!

Man malt sich alles vorher in Gedanken aus, ist aufgeregt und im Nu ist der erste Tag auch schon vorüber.

  • Neue Kollegen kennenlernen
  • Ausgabe der Arbeitskleidung
  • Arbeitsschutzbelehrung
  • eine „Führung" auf der Baustelle
  • Arbeitsplatz im Baustellenbüro einrichten

Die Bauarbeiter schauen natürlich immer, wenn Jemand Neues auf der Baustelle herumläuft. Aber mittlerweile kennt man sich untereinander ein wenig und macht auch mal ein Späßchen. Ich hatte damit gerechnet, dass ich erstmal unter die Lupe genommen werde, im Sinne von: „Hol uns doch bitte mal den Kuhfuß". Das hat niemand gemacht.

Falls eine komische Bemerkung gemacht wird, dann gibt es einen Spruch zurück und schon ist die Sache wieder vergessen.

Es gibt einige Frauen in meinem Studiengang, genauso, wie es auch männliche Krankenschwestern gibt. Das Interessengebiet ist ausschlaggebend für die spätere Berufung. Ganz nach dem Motto: „Mach dein Hobby zum Beruf".

Die positiven Erlebnisse „am Bau“ finden immer dann statt, wenn man sieht, welche Arbeit man verrichtet hat. Als ich nach der ersten Theoriephase wieder zurück auf die Baustelle Berlin, Kaiser-Friedrich-Straße kam, war der Innenausbau schon am Voranschreiten. Noch im September war ich bei den Rohbauarbeiten im 3. OG dabei und nun wurde solch ein Fortschritt erzielt. Es ist schön zu sehen, wie ein Gebäude wächst und immer mehr von einer Arbeitsstätte zum Wohnraum wird. Außerdem ist es doch toll, wenn man später sagen kann: „ ...an dem Gebäude habe ich mitgewirkt."

Foto: privat